Spätestens seit dem James Bond Film «Spectre» und dem Disney-Film «Coco» ist der Día de los Muertos, auf Deutsch der Tag der Toten, weltweit bekannt. Nach dem Volksglauben kehren die Seelen der Verstorbenen an diesen Tagen zu den Familien zurück, um ihnen einen Besuch abzustatten.

Für uns sind es spezielle Tage, denn wir finden grossen Gefallen an dieser mexikanischen Tradition, die sich in ganz Lateinamerika ausgebreitet hat. Der Día de los Muertos ist einer der wichtigsten
mexikanischen Feiertage. Die Vorbereitungen dafür beginnen bereits Mitte Oktober. Das Fest beginnt bei manchen am Vorabend der Allerheiligen, am 31. Oktober, und dauert bis zum 2. November.

Jede Familie stellt einen Altar oder Ofrenda in ihrem Haus auf. Die Gabentische gedenken an die Verstorbenen mit Fotos, Erinnerungen, Geschenken und einer Kerze. Darauf sind Süssigkeiten, Kuchen und Weine, welche die Verstorbenen gerne mochten, als sie noch lebten, zu finden.

In gewissen Kreisen ist es üblich, in der Nacht der Allerheiligen auf den Friedhof zu gehen, um Kerzen auf dem Grab anzünden und die Toten zu feiern. Sie legen traditionelle Cempasuchil ans Grab und verstreuen die gelblichen und orangefarbenen Blüten der Blume bis nach Hause. Dies sollte den Verstorbenen helfen, den Weg wieder zu finden. Aus diesem Grund werden auch die Willkommensgeschenke auf den Altar gestellt.

Auf dem feierlich geschmückten Friedhof finden verschiedene künstlerische und musikalische Darbietungen statt. Auch die Strassen und Schaufenster sind mit vielen Blumen, sowie schön verzierten Skeletten und Abbildungen der Calavera Catrina in den unterschiedlichsten Ausführungen dekoriert.

Konditoreien backen traditionellerweise zum Allerheiligen die Calaveras de Azúcar. Das sind Totenschädel aus Zucker, Schokolade, Amaranto oder Marzipan. El Pan de Muerto, das Brot der Toten, ist ebenfalls eine sehr beliebte Spezialität in diesen Tagen.

In Mexico Stadt gibt es eine riesige Parade, welche man einfach erlebt haben muss. Man schminkt sich das Gesicht wie die Calavera Catrina und trägt farbige Kleider. Dieser Event lockt tausende von Personen an und fasziniert jedes Jahr Jung und Alt.

2003 wurde der Tag der Toten sogar von der UNESCO zum Meisterwerk des mündlichen und immateriellen Erbes der Menschheit anerkannt. Leider gilt die Feierlichkeit in ihrer traditionellen Form als bedroht, da sie nach und nach dem Halloween-Brauch aus Nordamerika Platz machen muss.

Um sich ein Bild dieses schönen und farbenfrohen Brauchs zu machen, lohnt es sich unbedingt den Film «Coco» zu sehen — auch wenn man kein Disney-Fan ist.